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Erhaltungsgrade bei Papiergeld & Banknoten

 

 

Der Erhaltungsgrad von Papiergeld | Einführung

 

Der Erhaltungsgrad von Banknoten, Notgeld und weiterem Papiergeld, wie zum Beispiel dem Lagergeld der Kriegsgefangenen, kann auch als Abnutzungsgrad bezeichnet werden.

Er soll die möglichen Abnutzungsspuren durch den gängigen Umlauf (zum Beispiel bei normalen Banknoten) sowie dem Umgang mit dem Papiergeld in eine bewertbare Form bringen.

Sammler bevorzugen in der Regel Noten mit geringen oder gar keinen Umlaufspuren.

Dies äußert sich in einem hohen Erhaltungsgrad und meist stärkeren Sammlerwert.

Da die Erhaltung nicht gemessen werden kann, sondern durch Auge & Lupe geschätzt werden muss, enthält der Erhaltungsgrad auch immer eine subjektive Komponente.

Es existieren zwei gängige Skalen, welche mit differenzierten Abstufungen und der Möglichkeit von Zwischenstufen (+/-) die Zuordnung erleichtern sollen.

 

Die Abstufungsskalen nach Rosenberg und Pick:

 

Nach Rosenberg (DE) Nach Pick (EN/INT)
I Kassenfrisch UNC uncirculated
I- Fast kassenfrisch AU about uncirculated
II Vorzüglich XF extremely fine
III Sehr schön VF very fine
III- Schön F fine
IV Sehr gut erhalten VG very good
V Gut erhalten G good
VI Gering erhalten Fair fair
VII Schlecht P poor

 

Zusatzkriterien zur Bestimmung des Erhaltungsgrades bei Scheckmarken.

 

 

Von Kassenfrisch bis Schlecht - Was bedeuten die Erhaltungsgrade?

 

I/UNC

Kassenfrisch/uncirculated

auch: KFR (kassenfrisch) | BFR (bankfrisch) | UNZ (unzirkuliert)

 

Ecken Keine Beschädigungen
Falten Keine Falte
Papierfarbe Sauber mit leuchtenden Farben
Flecke Keine Flecke
Risse Keine Risse
Löcher Keine Löcher
Vollständigkeit Vollständig
Ohne jegliche Gebrauchsspuren! Eine Note, die nie im Umlauf war und keinen Fehler aufweist. Sobald nur ein Knick durch Anfeuchten und Pressen der Note entfernt wird, kann man dies in schrägem Licht erkennen. Es bleibt immer ein winziger Schaden im Papier zurück. In solch einem Fall gilt I-/AU!

 

I-/AU

Fast kassenfrisch/about uncirculated

 

Ecken Kleinste Fältchen oder
Falten Leichte Falte in der Mitte
Papierfarbe Sauber mit leuchtenden Farben
Flecke Keine Flecke
Risse Keine Risse
Löcher Keine Löcher
Vollständigkeit Vollständig
Irgendein kleiner Fehler, welcher nur bei sehr genauer Betrachtung erkennbar ist.

 

II/XF

Vorzüglich/extremely fine

auch: VZGL (vorzüglich) | EF (extremely fine)

 

Ecken Kleinste Fältchen
Falten Drei leichte Falten oder ein starker Knick
Papierfarbe Sauber mit leuchtenden Farben
Flecke Keine Flecke
Risse Keine Risse
Löcher Keine Löcher
Vollständigkeit Vollständig
Nur leicht gebraucht. Das Papier ist noch fest. Die Note war nur kurz im Umlauf und wurde meistens in der Mitte gefaltet.

 

III/VF

Sehr schön/very fine

auch: SS (sehr schön)

 

Ecken Nicht vollständig abgerundet
Falten Mehrere Falten (horizontal & vertikal)
Papierfarbe Minimale Schmutz - oder Farbflecken
Flecke Keine Flecke an den Rändern
Risse Keine Risse
Löcher Keine Löcher
Vollständigkeit Vollständig
Deutlich erkennbare Umlaufspuren.

 

III-/F

Schön/fine

auch: S (schön)

 

Ecken Deutliche Spuren der Abnutzung
Falten Viele Falten und Knicke
Papierfarbe Etwas schmutzig | Leicht lappig
Flecke Kleine Flecke an den Rändern, aber außerhalb der Innenfläche
Risse Kleine Risse an den Rändern
Löcher Kein Mittelloch aber Heftlöcher möglich
Vollständigkeit Vollständig
Deutliche Gebrauchsspuren! Nach längerer Zirkulation ist die Note stärker zerknittert.

 

IV/VG

Sehr gut erhalten/very good

auch: SG (sehr gut erhalten)

 

Ecken Abgerundete Ecken
Falten Viele Falten und Knicke
Papierfarbe Schmutzig, farbverändert oder fleckig
Flecke Flecke in der Innenfläche
Risse Risse bis ins Motiv
Löcher Mittelloch und Heftlöcher
Vollständigkeit Vollständig
Starke Abnutzung. Meist befindet sich ein Loch an der Knickfalte in der Mitte.

 

V/G

Gut erhalten/good

auch: G (gut erhalten)

 

Ecken Abgerundete Ecken
Falten Viele Falten und Knicke
Papierfarbe Sehr schmutzig, farbverändert und kleine Graffiti
Flecke Flecke in der Innenfläche
Risse Tiefe Risse
Löcher Mittelloch und Heftlöcher
Vollständigkeit Keine größeren Teile fehlend
Sehr stark gebraucht. Viele kleinere Beschädigungen. Fast vollständig.

 

VI/Fair

Gering erhalten/fair

auch: G (gering erhalten)

 

Ecken Abgerundete Ecken
Falten Viele Falten und Knicke
Papierfarbe Sehr schmutzig, farbverändert, Graffiti und dunkle Teile
Flecke Flecke in der Innenfläche
Risse Fast komplett durchgerissen
Löcher Mittelloch und Heftlöcher
Vollständigkeit Fehlende Stücke
Stark beschädigt! Evtl. kann die Note nur mit Klebeband zusammengehalten werden.

 

VII/P

Schlecht/poor

 

Ecken Abgerundete Ecken
Falten Viele Falten und Knicke
Papierfarbe Sehr schmutzig, farbverändert, Graffiti und dunkle Teile
Flecke Flecke in der Innenfläche
Risse Klebeband hält den Schein zusammen
Löcher Mittelloch und Heftlöcher
Vollständigkeit Fehlende Stücke oder mit Klebeband verbundene Stücke
Größere Teile der Note können fehlen.

 

Ein weiterführender Link mit Beispielen: 

Geldscheine Online (Hand-Ludwig Grabowski)

 

Internationale Bezeichnungen für die verschiedenen Erhaltungsgrade (Grading)


Holger Rosenberg

 

Holger Rosenberg (1955-2001) war ein deutscher Autor und international anerkannter Fachmann und Händler für historisches Papiergeld.

Sein Vater Harry Rosenberg betrieb zu Lebzeiten den "Harrys Hafenbasarin Hamburg, wo es neben Kuriositäten und Souvenirs auch Banknoten und Münzen aus aller Welt gab. Sohn Holger wuchs im Familiengeschäft auf und hatte damit schon früh Berührung mit allem, was man sammeln konnte.

Seine Leidenschaft entwickelte er besonders für Papiergeld.

Später betrieb er seinen eigenen Banknotenhandel und erlangte mit seltenen Angeboten weltweite Achtung in Sammlerkreisen.

Zusammen mit seinem Vater führte er die Katalogisierung "Ro." ein.

Sammler von deutschen Banknoten benutzen diese heute als Standard.

Der sogenannte "Rosenberg-Katalog" (*Die deutschen Banknoten ab 1871)

wird seit 1970 in bereits 22. Auflage unter heutiger Bearbeitung von 

Hans-Ludwig Grabowski veröffentlicht.

(Hilfsquelle: Wikipedia)

 

Fachliteratur kann man nicht genug haben:

 

"Die deutschen Banknoten

ab 1871" (Grabowski)

 

Die deutschen Banknoten ab 1871 - Bild vom Buch und Link zu Amazon

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"Deutsches Notgeld

der besonderen Art"

 

Notgeld der besonderen Art - Bild vom Buch und Link zu Amazon

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"Das Geld des Terrors" 

(1933 bis 1945)

 

Das Geld des Terrors-Bild vom Buch und Link zu Amazon

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Albert Pick

 

Albert Pick (1922-2015) war Fachmann und Sammler auf dem Gebiet des Papiergeldes. 

Seine weltweit wahrscheinlich größte Banknotensammlung wurde 1975 die Grundlage für den

Standard Catalog of World Paper Money

Die darin benutzte "Pick-Nummer" stellt heute ein weltweit verbreitetes Katalogisierungssystem für Banknotenhändler & Sammler dar.

Durch die Kombination aus Landesbezeichnung und Nummer wurde und wird jeder erschienene Geldschein katalogisiert.

Die entsprechenden Kataloge werden noch heute regelmäßig aktualisiert.

Die ursprüngliche Sammlung von Pick bildete die Grundlage der heutigen 

Geldscheinsammlung der Giesecke und Devrient Stiftung.

Ein Besuch auf der Webseite lohnt sich!

 

Mehr zu Albert Pick:

Geldscheine-Online

Münzenwoche

 

Und noch mehr Fachliteratur:

 

"Standard Catalog of World Paper Money"

 

Titelbild und Link zum Standard Catalog of World Paper Money

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"Das Papiergeld der altdeutsche Staaten"

 

Titelbild und Link - Das Papiergeld der altdeutschen Staaten

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"Ausländische Geldscheine unter deutscher Besatzung"

 

Titelbild und Link zu Amazon - Ausländische Geldscheine unter deutscher Besatzung

Preis auf Amazon*

 


 

Internationale Bezeichnungen und Abkürzungen für verschiedene Erhaltungsgrade beim Papiergeld (Grading)

 

In der internationalen Fachliteratur sowie im Handel auf Auktionsplattformen oder mit entsprechenden Fachhändlern im Ausland, kommt man unweigerlich mit landes- bzw. sprachspezifischen Fachausdrücken in Kontakt.

Anbei folgen ausgewählte Übersichten von (ab und zu) auftauchenden Bezeichnungen von Erhaltungsgraden abseits der Rosenberg und Pick-Skalen.

Aufgeführt sind nur die im Handel und Medien (relativ oft) auftauchenden Länder.

Es gibt dort auch gelegentlich auffallende (leichte) Unterschiede in der Zuordnung verschiedener Bewertungsstufen im Vergleich zu den im deutschsprachigen Raum genutzten Stufen nach "Rosenberg".

Die Vergleichbarkeit ist deshalb nicht in jedem Fall gegeben.

Im Zweifel kann die Hinzuziehung oder Kommunikation der international oft genutzten Skala nach Pick nützlich sein!

 

Es existiert auch noch eine an Papiergeld angepasste Bewertungsskala

(70 Erhaltungsstufen), welche vom internationalen Papierbewertungsdienst "PMG" genutzt wird. 

Diese basiert ursprünglich auf der

"Coin grading scale" von Dr. William Herbert Sheldoneinem amerikanischen Psychologen und Numismatiker.

Viele halten diese Bewertungsform für extrem und eher auf Investoren als auf normale Sammler zugeschnitten. Trotzdem sollte diese hier genannt werden.

Im Internet findet man auch Ausführungen für weitere Länder. 

Beispielsweise bei "Moneypedia".


Brasilien

 

DE BRASILIEN  
"I"(1) kfr, bfr (1) fdc, fc flor de cunho
"II"(2) vzgl (3) s soberba
"III"(3) ss (5) mbc muito bem conservada
"III-/IV"(3-/4) s (7) bc bem conservada
"V"(5) g (8) bc/r bem conservada /regular
"VI"(6) g (9) r regular
"VII"(7) schl UTG Um Tanto Gasto

 

England & USA (Pick)

 

DE ENGLAND/USA  
"I"(1) kfr, bfr unc uncirculated
"II"(2) vzgl xf, ef extremely fine
"III"(3) ss vf very fine
"III-/IV"(3-/4) s f fine
"V"(5) g vg very good
"VI"(6) g g good
"VII"(7) schl pr poor

 

Frankreich

 

DE FRANKREICH  
"I"(1) kfr, bfr neuf --
"II"(2) vzgl sup superbe
"III"(3) ss ttb, tb+ tres tres beau
"III-/IV"(3-/4) s tb, b+ tres beau
"V"(5) g b beau
"VI"(6) g tbc tre bien conserve
"VII"(7) schl bc bien conserve

 

Italien

 

DE ITALIEN  
"I"(1) kfr, bfr fdc fior di conio
"II"(2) vzgl spl splendido
"III"(3) ss bb bellissimo
"III-/IV"(3-/4) s mb molto bene
"V"(5) g b bello
"VI"(6) g m mediocre
"VII"(7) schl -- --

 

Japan

 

DE JAPAN
"I"(1) kfr, bfr mishiyo
"II"(2) vzgl goku bihin
"III"(3) ss bihin
"III-/IV"(3-/4) s futsuhin
"V"(5) g --
"VI"(6) g --
"VII"(7) schl --

 

Niederlande

 

DE NIEDERLANDE  
"I"(1) kfr, bfr fdc fleur de coin
"II"(2) vzgl pr. prachtig
"III"(3) ss z.f. zeer fraai
"III-/IV"(3-/4) s fr. fraai
"V"(5) g z.g. zeer goed
"VI"(6) g g goed
"VII"(7) schl -- --

 

Portugal

 

DE PORTUGAL
"I"(1) kfr, bfr novo
"II"(2) vzgl soberbo
"III"(3) ss muito bo
"III-/IV"(3-/4) s --
"V"(5) g --
"VI"(6) g --
"VII"(7) schl --

 

Skandinavien

 

DE SKANDINAVIEN  
"I"(1) kfr, bfr 0

DK: uncirkuleret

SE: ocirkulerat

NO: unsirkuleret eks.

FI: lyontiveres

"II"(2) vzgl 01

DK: meget paent eksemplar

SE: mycket vackert

NO: meget pent eks.

FI: hyva

"III"(3) ss 1+

DK: paent eksemplar

SE: vackert

NO: pent eks.

FI: erittain hyva

"III-/IV"(3-/4) s 1

DK: acceptabelt eksemplar

SE: fullgot

NO: fullgodt eks.

FI: kohtalainen

"V"(5) g 1-

DK: noget slidt eksemplar

SE: ej fullgot

NO: ikke fullgodt eks.

FI: heikko

"VI"(6) g 2

DK: darlight eksemplar

SE: dalight

NO: darlig eks.

"VII"(7) schl 3

DK: meget darlight eksemplar

FI: huono

 

Spanien

 

DE SPANIEN  
"I"(1) kfr, bfr lujo, sc sc = sin circular
"II"(2) vzgl sc-, ic, ebc

sc = sin circular

ic = incirculante

ebc = extraordinariamente bien conservada

"III"(3) ss mbc muy bien conservada
"III-/IV"(3-/4) s bc bien conservada
"V"(5) g -- --
"VI"(6) g rc regular conservada
"VII"(7) schl mc mala conservada

 

Zusätzliche Kriterien zur Erhaltungsbewertung bei Scheckmarken

 

Bei der Erhaltungsbewertung von bestimmten Scheckmarken kann man mit den dargestellten Skalen an seine Grenzen kommen. Dies ist dann der Fall, wenn es sich um (briefmarkenähnliche) Exemplare handelt, welche teilweise eine richtige Zähnung und/oder eine Gummierung auf der Rückseite aufweisen.

Manchmal ist noch die Qualität der Abstempelung oder der Zentrierung des Markenbildes ein Faktor.

Um sich in solch einem Fall anzupassen, können manche Kriterien durch Qualitätseinstufungen der Philatelie ausgetauscht oder für eine Bewertungstendenz (+/-) genutzt werden.

 

Gummierung

Bild mit rückseitiger Gummierung von Scheckmarken
Manche Scheckmarken haben eine Gummierung

Bei vorhandener Gummierung kann diese das Kriterium der FALTEN ersetzen. Alle Falten einer Marke würden sich bei Begutachtung der Rückseite bemerkbar machen. Leichte Abzüge würde es bei altersgemäß kaum vermeidbaren Vergilbungen und Verdunklungen geben. Verschmutzungen, Fingerabdrücke, Falzspuren, Falzreste sowie teils fehlende Gummierung sind wertmindernd.

Zähnung

Bild mit einem Beispiel für eine schlechte Zähnung (nicht ausgestanzte Papierreste) und ein Bild mit einer sehr guten (scharf gestochenen) Zähnung
Links: Am oberen Rand gibt es nicht ausgestanzte Papierreste und damit eine mangelhaft ausgeführte Zähnung | Rechts: Scharf gestochene Zähnung

Bei vorhandener Zähnung kann diese das Kriterium der ECKEN ersetzen. Die "Ecken" gehören in diesem Fall zur Zähnung.

Abzüge gibt es für kleine Knicke in den Zähnen oder auch zu kurz abgetrennte Zähne (abgerissen oder abgeschnitten).

Deutliche Abstufung gibt es für vollständig abgerissene oder sogar ausgerissene Zähne. Zusätzlich kann noch zwischen der Anzahl der betroffenen Zähne differenziert werden.

Abstempelung & Zentrierung

Bild mit einer Scheckmarke, welche eine sehr schlechte Zentrierung hat. Die Zähnung berührt das Markenbild. Ein anderes Bild mit einer Marke mit fast unlesbaren und verschmierten Stempel.
Links: Keine Zentrierung. Die Zähnung berührt das Markenbild | Rechts: Ein fast unlesbarer und verschmierter Stempel.

Ein Zusatzkriterium für eine Anpassung nach oben oder unten (+/-) kann eine unsaubere und verschmierte Abstempelung sein. (Schlecht oder nicht lesbar)

Eine schlechte Zentrierung des Markenbildes kommt nicht nur bei alten Briefmarken vor. Auch bei Scheckmarken ist dies oft der Fall. Hier ist ein Bewertungsabschlag angebracht. 

Die Seltenheit vieler Exemplare macht aber auch diese Marken oft sehr sammelwürdig.


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